Röteln

Röteln sind eine weltweit verbreitete Infektionserkrankung, die von Viren ausgelöst wird. Sie geht mit einem Ausschlag einher, der von der Haut erhaben ist und kleine, rote Knötchen bildet. Diese sind über den ganzen Körper verteilt. Sollte eine schwangere Frau an Röteln erkranken sind schwere Schäden des ungeborenen Kindes zu erwarten.

Erreger

Der Erreger ist ein Virus, genannt Rubivirus, welches als Erbmaterial RNA besitzt und zur Familie der Togaviren gehört.
 

Übertragung

Die Rötelnviren sind außerhalb des Körpers nur kurzzeitig Überlebensfähig. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion, also durch Niesen, Husten, Geschirr und Besteck oder auch durch Küssen. Die Infektionsrate, also die Wahrscheinlichkeit, dass eine bereits erkrankte, bzw. infizierte Person sie überträgt, liegt bei 20% - 70%, ist also sehr ansteckend. Eine überwundene Rötelnerkrankung hinterlässt eine lebenslange Immunität. Trotz der hervorragenden Impfungsmöglichkeiten gegen die Rötelninfektion sind in der BRD immer noch 6 % der gebärfähigen Frauen ohne Rötelnschutzimpfung.
 

Symptome

Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit, also die Inkubationszeit, beträgt 14 - 16 Tage.

Symptome während des Anfangsstadium ohne Ausschlag: Schmerzhafte Lymphknoten, vergrößerte Milz, Kopfschmerzen, leichtes Fieber, Nasenschleimhautentzündung, Augenbindehautentzündung.

Symptome während der Zeit des Ausschlags: Ausschlag, beginnend im Gesicht, rasche Ausbreitung über den ganzen Körper. Weiterhin schmerzhafte Lymphknoten, besonders im Nacken und hinter den Ohren, Gelenkschmerzen, besonders in den Fingergelenken, Fieber, meist unter 39 °C. Die am meisten gefürchtete Komplikation ist die Infektion mit dem Rötelnvirus während der Schwangerschaft. Hier sind starke Organmissbildungen des Embryos zu erwarten und zwar sind bei einer Rötelninfektion der Mutter folgende Fehlbildungen des Kindes zu erwarten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Fehlbildungen auch mehrfach auftreten können: Augenfehlbildungen 70%, Ohr (Taubheit) 60%, Herzmissbildung wie z. B. nicht geschlossene Herzwände 50%, Geistige Schäden 45%. Bei dieser Erkrankung wird den betroffenen Frauen, in den meisten Ländern eine Abtreibung aus medizinischer Indikation ermöglicht.
 

Komplikationen

Entzündung des Gehirns ist bei 1 von 6000 Erkrankten wahrscheinlich. Kleine Gefäßschäden, die zu Blutungen unter der Haut führen. Länger dauernde Gelenkentzündungen, wobei die Prognose für Erwachsene günstiger ist als für erkrankte Kinder.
 

Diagnose

Nachweis von Röteln spezifischen Antikörpern und/oder der direkte Nachweis des Vorhandenseins der Virus-RNA.
 

Therapie

Symptomatisch d.h. bei Fieber, fiebersenkende Medikamente einnehmen, bei Gelenkentzündung, entzündungshemmende Medikamente einnehmen. Eine kausale Therapie also ein den Erreger direkt bekämpfendes Medikament gibt es nicht.
 

Prophylaxe

Aktive Schutzimpfung: Impfung mit abgetöteten Viren ab dem 15. Lebensmonat, Wiederholungsimpfung mit 6 Jahren. Die geimpfte Person besitzt ca. 24h nach der aktiven Schutzimpfung einen sehr infektiösen Urin. Es besteht daher eine Ansteckungsgefahr für andere Kinder. Passive Schutzimpfung: Verabreichung von Antikörpern gegen den Rötelnvirus.